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Webinar Fundraising, Fördermittel, Förderprogramme für baulichen Klimaschutz und Bauen

Expert*innen der EKBO gaben Orientierung zur Einwerbung von Mitteln für kirchliche Projekte

Team des Webinars Fundraising, EU-Fördermittel, Förderprogramme für baulichen Klimaschutz und Bauen| Bildschirmdruck: J. Wagner
Team des Webinars Fundraising, EU-Fördermittel, Förderprogramme für baulichen Klimaschutz und Bauen| Bildschirmdruck: J. Wagner

Am 14. Mai haben über 50 Interessierte die Möglichkeit genutzt, sich in einem Webinar der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) zum Thema Webinar Fundraising, EU-Fördermittel, Förderprogramme für baulichen Klimaschutz und Bauen zu informieren. Holger Bentele vom  Pastoralkolleg des Amtes für kirchliche Dienste (AKD) organisierte und moderierte die virtuelle Zusammenkunft. Das AKD vergibt auch selbst Fördermittel und gehört damit zu einer ganzen Reihe von Beratungs- und Fördermöglichkeiten im Raum der Landeskirche. Kirchliche Projekte dienen dem solidarischen und ökologisch nachhaltigen Miteinander. Sie geben Impulse weit über den kirchlichen Tellerrand hinaus, benötigen jedoch viel –  auch ehrenamtliche –  Kraft und oft die Budgets von Gemeinden überfordernde finanzielle Mittel.

Silke Hannemann, landeskirchliche Ansprechpartnerin für Fundraising referierte über Spendengewinnung in Zeiten der Pandemie. Spenden kommen von Privatpersonen, Unternehmen und Stiftungen. Öffentliche Institutionen sind öfter über Fördermittel Teil von kirchlichen Projekt-Finanzplänen (siehe unten, zur Abgrenzung Fundraising und Fördermittel-Akquise siehe auch: Fundraising und Fördermittel), spenden zum Teil aber auch. Anders als beim Sponsoring erfolgen Spenden als freiwillige Gabe ohne Gegenleistung. Im Jahr 2019 gelangten von bundesweit 5,1 Milliarden Euro Spenden 12,4 Prozent an evangelische Organisationen. Menschen über 70 Jahren sind am freigiebigsten. Es besteht der Trend, dass immer weniger Menschen spenden. Daher rät Silke Hannemann, die bestehenden Spender*innen gut zu pflegen und zu binden und parallel, neue Spender*innen aufzubauen. Wichtig sei es, weiter um Spenden zu bitten – auch in der aktuellen Krise. Gut funktionieren nach ihrer Empfehlung derzeit Telefonanrufe, Spendenbriefe und –Emails und Online-Spenden. Wichtig sei eine gute Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Für Beratung steht sie gern zur Verfügung.

Janes von Moers vom Umweltbüro der EKBO informierte über die „Heizungsoffensive“: Der Tausch einer wenig effizienten fossilen Heizung auf Basis von Öl oder Gas ist unter Umständen förderwürdig, sagte der Klimaschutzmanager. Das ehrgeizige Ziel der EKBO, bis 2050 85 Prozent C02-Emissionen einzusparen, sei nur mit ökologisch nachhaltigen Heizungen, etwa durch Erdwärmepumpen, zu erreichen. Auch für flankierende Baumaßnahmen (Stichwort Wärmedämmung) gibt es ggf. Fördermittel. Umwelt- und Klimaschutz ist gleichzeitig ein wichtiger Bereich in der Förderung des Bundes. So können Vorhaben in Form von direkten Zuschüssen (z. B. BAFA, KSF II) oder indirekt in Form von Tilgungszuschüssen (KfW) gefördert werden. Hier ist es sinnvoll, das Umweltbüro zu kontaktieren, da längere Vorlaufzeiten die Regel sind. Beratend steht Janes von Moers und das gesamte Team des Umweltbüros gern zur Seite.

Umwelt- und Klimaschutz ist gleichzeitig ein wichtiger Bereich in den EU-Förderungen (siehe unten). So können beispielsweise vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung in Berlin und in Brandenburg Projekte gefördert werden. Hier ist es sinnvoll, die Regionalberatung für EU-Fördermittel mit dem Hinweis auf eine geplante Umwelt- oder Klimaschutzmaßnahme zu kontaktieren.

Da Bauen immer einen Eingriff in die Umwelt bedeutet, sollte es möglichst ökologisch und umweltbewusst erfolgen. Deshalb hat mit ökologischen Fragen auch das Bauamt der EKBO zu tun. Mehr als 90 Prozent der Kirchen auf dem Gebiet der EKBO seien denkmalgeschützt, erzählte dessen neuer Leiter Frank Röger. Von der Projektvorbereitung bis zur Fertigstellung begleitet das Bauamt die kirchlichen Bauvorhaben, wobei die Verantwortung für Gebäude und Liegenschaften immer bei der Gemeinde bzw. Institution verbleibt. Es sei wichtig, frühzeitig mit dem Baubeauftragten des jeweiligen Kirchenkreises Kontakt aufzunehmen. Alle Veränderungen von Gottesdienststätten und –räumen sei genehmigungspflichtig. Auch die jeweilige Baustrategie sei zu berücksichtigen. Das Bauamt der EKBO ist somit auch bei baulichen Fördermittel- oder Fundraising-Projekten frühzeitig einzubinden. Das Kirchliche Bauamt erreichen Sie hier:

https://kirchenbau.ekbo.de

Johan Wagner von der Regionalberatung für EU-Fördermittel stellte klar, was gute EU-Expertise bedeutet: beraten, besser machen und bekannt machen. Er berichtete, wie rasch die EU auf die Corona-Krise reagiert: Fördermittelgeber zeigen sich ggf. kulant, es gibt Fristenverlängerungen und einige Erleichterungen in der Abwicklung. Allerdings belastet nicht nur der Brexit die EU-Wirtschaft, und damit auch die der Nationalstaaten, sondern auch die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Die europäische Wirtschaft ist empfindlich getroffen, und es wird aller Voraussicht nach für Berlin, Brandenburg und Sachsen im Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR), der für die kommende Förderperiode 2021-2027 maßgebend ist, weniger Geld zur Verfügung stehen. Dennoch, betonte Wagner, lohne oft die Mühe, einen Antrag auf EU-Fördermittel zu stellen, sofern das Projekt zu den jeweiligen EU-Förderprogrammen passt. Besonders Klimaschutzprojekte und innovative Sozialprojekte hätten, ggf. mit Partnern, gute Chancen. Und: Die Corona-Krise könnte eine Vereinfachung der Vergabebürokratie bewirken: „EU-Mittel werden attraktiv bleiben“, versicherte Wagner. Für eine Beratung steht er – derzeit Corona-bedingt telefonisch, per Videokonferenz oder per E-Mail – gern zur Verfügung.

Holger Bentele moderierte die Fragen an einzelne Referenten und die Schlussrunde, in der sich Teilnehmende am Seminar auch per Mikrofon „zuschalten“ konnten. Fragen betrafen zum Beispiel den Zeitaufwand und Vorlauf von Projekten, Friedhofs-Projekte oder auch Unterschiede in den Bundesländern Berlin, Brandenburg und Sachsen.


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