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Klimaschutz und Baukultur - Wie geht das zusammen?

Auf dem Brandenburgischen Landesdenkmaltag wurde über Möglichkeiten und Herausforderungen von Klimaschutz im Zusammenhang mit Denkmalschutz diskutiert

Zwei Handwerker installieren eine Solaranlage auf einem Hausdach.

Die EU-Kommission hatte das Programm REPower-EU für nachhaltige und erschwingliche Energie im Mai 2022 nach dem russischen Überfall auf die Ukraine angelegt. Demnach soll bis Ende 2030 der Anteil von Wind, Wasser und Sonne 42,5 Prozent am Energie-Mix der EU betragen. Im Vorjahr lieferten Wind und Sonne 39 Prozent der Elektrizität in der EU, fünf Prozentpunkte mehr als noch im Jahr 2019. Mit diesem Vorhaben will die EU nicht nur unabhängig von russischen Energieimporten werden, die Förderung erneuerbarer Energien liefert auch einen entscheidenden Beitrag zum globalen Klimaschutz.

Wie dieser Weg im Bereich denkmalgeschützter Bausubstanz im Land Brandenburg begangen werden kann, darum ging es unter anderem am 12. Mai 2023 auf dem Brandenburgischen Denkmaltag. Die Verbindung von Klima- und Denkmalschutz stellt oft eine Herausforderung dar, da historische Gebäude besonderen Anforderungen bei der Umstellung auf energieeffiziente Maßnahmen unterliegen.

Die Stadt Neuruppin bemüht sich mit ihrem kommunalen Konzept „Neuruppin 2030“, beide Perspektiven  zu vereinbaren. Mit Erfolg: Die Stadt verfügt über ein eigenes Fernwärmenetz, fördert einen umweltfreundlichen Verkehr, setzt auf Photovoltaik-Anlagen auf Dachflächen und kann mittlerweile eine deutliche Verbesserung der CO2-Werte vorweisen. Doch das Ziel Neuruppins, mehr Energie- und Klimaschutz zu erreichen, setzt auch eine intensive Auseinandersetzung mit städtebaulichen und denkmalpflegerischen Belangen voraus.

Dadurch, dass große Teile der Altstadt von Neuruppin unter Denkmalschutz stehen, gestalten sich die Genehmigungsverfahren für den Bau von Solaranlagen auf Dachflächen mitunter als schwierig. Prof. Dr. Stephanie Herold, Professorin für Städtebauliche Denkmalpflege und Urbanes Kulturerbe an der Technischen Universität Berlin, berichtete auf dem Denkmaltag von einem studentischen Projekt, in dem die Beteiligten ein vereinfachtes Prüfverfahren zur Ermittlung potentieller Flächen für Solaranlagen im denkmalgeschützten Bereich der Stadt enwickelt haben.

Bei diesem Prüfverfahren werden Fragen der baulichen Beschaffenheit einzelner Häuser, der bestehenden Raumwirkung im öffentlichen Bereich sowie des Denkmalschutzes und der Potentiale für Solarenergie zusammengefasst und ausgewertet. Das ersetzt keine denkmalschutztechnische Prüfung, ist aber eine zukunftsweisender Ansatz, wie Prüfverfahren im Denkmalschutzbereich historischer Stadtteile einfacher gestaltet werden könnten.

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