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"Kirchen sind ein Schatz im ländlichen Raum"

Heilgard Asmus über das Selbstverständnis von Kirche in der Region

Im Gespräch auf dem Fachworkshop "Kirche im ländlichen Raum" in Seddin, 16. August 2019: Pfr. Karl Friedrich Ulrichs, EKBO-Fördermittelreferent Johan Wagner, Heilgard Asmus, Generalsuperintendentin des Sprengels Potsdam; Foto: K. Körting
Im Gespräch auf dem Fachworkshop "Kirche im ländlichen Raum" in Seddin, 16. August 2019: Pfr. Karl Friedrich Ulrichs, EKBO-Fördermittelreferent Johan Wagner, Heilgard Asmus, Generalsuperintendentin des Sprengels Potsdam; Foto: K. Körting

Im Rahmen eines Fachworkshops über Kirche im ländlichen Raum am 16. August in Seddin wurde einmal mehr deutlich, wie wichtig Kirche und ihre Menschen für den ländlichen Raum sind. Alle vor Ort Engagierten, die Förderanträge schreiben, sich zusammenschließen, Vereine gründen, Nutzungskonzepte erschaffen etc., verdienten großen Dank, betonte Heilgard Asmus, Generalsuperintendentin für den Sprengel Görlitz, in ihrem Vortrag zum Selbstverständnis der Kirche. „Wir wollen Kirche bleiben für Menschen“, sagte sie.

Derweil sei die Kirchenzugehörigkeit in der Region unterschiedlich verteilt – in Königs Wusterhausen, in der Prignitz, im Fläming oder im Spreewald sind es etwa 40 Prozent, während in der Stadt Brandenburg nur etwa elf Prozent Kirchenmitglieder leben. Unabhängig von Kirchenmitgliedschaft oder Gläubigkeit seien Kirche "flächendeckend Ortsbild- und Identitätsmerkmale mit geschichtsträchtigen Kunst- und Kulturgütern“ – und auch Christ*innen sind natürlich Bürger*innen, die sich als Bürger*innen und Christ*innen aktiv um soziale und kulturelle Belange bemühen.

Von den 1646 Kirchen und Kapellen in Bereich der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) stehen 1385 unter Denkmalschutz. Weiternutzung, Umnutzung, Öffnung auch für nichtkirchliche Belange könne dazu beitragen, Kirchen zu erhalten und fruchtbar zu machen für die Region. Das bürgerschaftliche Engagement für Kirchenbau und -Erhaltung sei eine wertvolle Dimension gesellschaftlichen Lebens. Dazu gehören auch die sozialen und kulturellen Angebote, die Gemeinden entwickeln, denn „Gotteshäuser sind für alle Menschen da“. Kirchen werden vermietet. In ihnen finden u. a. Konzerte, Tanzveranstaltungen, Musikschulunterricht, Podien, Versammlungen, Begegnungs-Cafés und vieles mehr statt. Diese durch Kirchen und ihre Menschen ermöglichte Vielfalt trage zur Stärkung im ländlichen Raum Beispiel bei, meinte Asmus: „Wir wollen Kirchen solange nutzen, wie es möglich ist, inhaltlich und baulich“. Kirchen zu verkaufen, gehöre dagegen nicht (mehr) zum Selbstverständnis von Kirche im ländlichen Raum.

Angesichts ihrer vielfältig großen Bedeutung sei ein größeres Bewusstsein für Kirchen als „Schatz im ländlichen Raum“ erstrebenswert – auch bei nichtkirchlichen Akteur*innen etwa in der Landesregierung. „Kirchen sind die prägenden Identifikationsmerkmale“, betonte die Generalsuperintendentin. Und Johan Wagner, EKBO-Referent für Fördermittel, ergänzt: "Es geht nicht nur um die Gebäude. Kirche sind vor allem die Menschen, die die Gebäude zum Leben erwecken“. Dabei trage Kirche auch angesichts der Radikalisierung im politischen Raum große Verantwortung.

Den Fachworkshop hat das Forum ländlicher Raum – Netzwerk Brandenburg veranstaltet.




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