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"Himmlisch Urlauben"

Pfarrer Andreas Fünfstück aus Vierkirchen berichtet von der vierten Fachtagung "Kirche im Tourismus" in Dresden.

Präsentation des Projektes "Himmlisch Urlauben in der Oberlausitz", v. l. n. r.: Barbara Werling, LEADER Regionalmanagement Östliche Oberlausitz, Martin Besta, LEADER-Regionalmanagement Naturpark Zittauer Gebirge, Bernhard Preiß, Baupfleger/ EVLKS, Andreas Fünfstück, Pfarrer, Pfarrsprengel Waldhufen-Vierkirchen; Foto: Robert Michalk/EVLKS
Präsentation des Projektes "Himmlisch Urlauben in der Oberlausitz", v. l. n. r.: Barbara Werling, LEADER Regionalmanagement Östliche Oberlausitz, Martin Besta, LEADER-Regionalmanagement Naturpark Zittauer Gebirge, Bernhard Preiß, Baupfleger/ EVLKS, Andreas Fünfstück, Pfarrer, Pfarrsprengel Waldhufen-Vierkirchen; Foto: Robert Michalk/EVLKS

Am Rande der großartig - auf nichtkirchlichem Terrain - organisierten 4. Fachtagung Kirche im Tourismus ("Räume-Wege-Zeiten", 6. Februar 2020, Hygienemuseum Dresden) trafen sich Teilnehmer aus der Sächsischen, der Berlin-Brandenburg-schlesischen und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, um von den vielen guten Ideen, Absichten und Praxisbeispielen einer zukunftsweisenden weitere Gestalt zu verleihen.

Einen Bericht zur gesamten Tagung finden Sie auf den Seiten der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens: https://www.evlks.de/aktuelles/alle-nachrichten/nachricht/news/detail/News/warum-verreist-der-mensch/

"Himmlisch Urlauben" ist eine Idee aus Österreich - wie schwindenden Mitgliederzahlen und "überschüssigen" kirchlichen Gebäuden begegnet werden kann: Nicht alles einfach "loswerden", sondern losgehen und nach Partnern gerade im nichtkirchlichen Bereich suchen. Das verpflichtet und ermöglicht, die eigenen wichtigen Basics des christlichen Glaubens verständlich in die Welt zu sagen, ohne sie der Beliebigkeit preis zu geben. Gleichzeitig kann auch verhindert werden, dass christliche Kirche - nicht nur als Kultur- und Bildungsträger - sehenden Auges weiter in Vergessenheit gerät.
Die große Vision der Kirche-im-Tourismus-Macher heißt:

- Deutschlandweit und damit landeskirchen- und bundesland-übergreifend Pfarrhäuser und andere kirchliche Gebäude sowohl einer touristischen Nutzung (Pilgerherbergen, Ferienwohnung, Familientreffpunkte …) als auch dem noch vorhandenen oder sich neu formierendem Gemeindeleben zur Verfügung zu stellen.

- Kooperationen mit nichtkirchlichen Gremien, die "Sprachlehrgänge" und "Dolmetscher" verlangen, die Einschnitte und Abgaben fordern. Die allerdings auch neue Beteiligungsmöglichkeiten und beiderseits neue "Absatzmärkte" schenken.

Kirchen sind mit ihren Räumen, Menschen und Geschichten per se touristisch von höchstem Interesse. Sie bleiben darüber hinaus außer zu Gottesdiensten, Gemeinde- u. Kulturveranstaltungen oft ungenutzt und sind gerade im ländlichen Raum besondere Orte. Sie sind wie geschaffen für den wachsenden Slow-Tourism, der auf Langsamkeit und Nachhaltigkeit, Sinnhaftigkeit, Sinnlichkeit und Spiritualität zielt.

Zur Umsetzung solcher Projekte sind fantasievolle Kooperationen nötig und möglich. Das verkörperten am Fachtag die Vertreter der LEADER-Gebiete Zittauer Gebirge und Östliche Oberlausitz (ländliche EU-Förderstrukturen) und die Vertreter der Landeskirchen EVLKS und EKBO bzw. einiger Kirchengemeinden. Sie stellten das gemeinsame Projekt ihrer bis Juni 2020 zu erarbeitenden Machbarkeitsstudie vor. Interessant dürfte das Ergebnis schon allein deshalb werden, weil etwa zur selben Zeit in der Nordkirche eine vergleichbare Studie vorgestellt werden kann.

Wenn der Himmel also mitspielt und nicht nur die ersten Kirchengebäude Offene Kirchen sind, sondern sich auch die ersten Körperschaften einander mehr öffnen … dann wird recht bald nicht nur himmlisches Urlauben möglich sein.

Andreas Fünfstück

Zur Nutzung und Nutzungserweiterung von Kirchengebäuden gibt es die neu überarbeitete Orientierungshilfe "Kirchen - Häuser Gottes für die Menschen".

Aktualisierung 14.2.2020: Link zum Gesamtbericht der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens eingefügt.