Das Pfarrhaus in Lenzen gehört zum Pfarrsprengel Lenzen-Lanz-Seedorf im Vierländereck des Kirchenkreises Prignitz. In einem Projekt, das die gute kirchliche Praxis im Bereich LEADER zeigt, wurde das Pfarrhaus zu einem formidablen evangelischen Gemeindezentrum um- und ausgebaut. Die Lokalen Aktionsgruppe Prignitz-Storchenland e. V. hat dabei geholfen, dass Lenzen seit 2024 einen schönen Gemeindesaal bereithält, den die Kirchengemeinde auch für die Winterkirche nutzt, wenn die Evangelische St.-Katharinen-Kirche Lenzen in der kalten Jahreszeit nicht genutzt werden kann.
Daneben hat die denkmalgerechte Umgestaltung des Hauses gut nutzbare Besprechungsräume, eine viel genutzte Küche und sogar eine kleine Schlafgelegenheit erbracht. Warum eine Unterbringungsmöglichkeit? Zum einen erzählt der Pfarrer von Menschen in Not, die von Zeit zu Zeit um ein Obdach für eine Nacht bei ihm nachfragen. Zum anderen finden in der St.-Katharinen-Kirche in den Sommermonaten regelmäßig Konzerte statt, bei denen dann öfter Künstler nach ihrem Auftritt in diesen Räumlichkeiten ohne zusätzliche Kosten untergebracht werden können.
Neben dem Denkmalschutz und kulturellen und sozialen Aspekten hat auch die Frage der Barrierearmut und der Archivierung von wichtigen Teilen kirchlicher Dokumente bei dem LEADER-Antrag eine Rolle gespielt. So verfügt das Gemeindezentrum nunmehr über eine Toilette für Menschen mit Beeinträchtigungen und unter dem Dach wurde ein dokumentengerechter Archivraum eingerichtet, der längerfristig das bewahrenswerte Archivgut mehrerer ehemals eigenständiger Kirchengemeinden des Pfarrsprengels beherbergen soll.
Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz ist im gemeinsamen Begleitausschuss für die EU-Struktur- und Agrarfonds im Land Brandenburg vertreten und aktiv. Am Rande der Begleitausschuss-Sitzung im Juni besuchte Dr. Johan Wagner aus dem Team der Dienststelle Länderbeauftragter/Regionalberatung für EU-Fördermittel mit Kolleg:innen aus dem Begleitausschuss das erfolgreiche Projekt und beglückwünschte Herrn Pfarrer Nier zu seinem beispielhaften LEADER-Projekt.