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„Kirchen sind kulturelle Ankerpunkte“

Enquête-Kommission: Dorfkirchen leisten viel für regionale Identität

Foto: EKBO, zu sehen sind Apfelbaumzweige mit Äpfeln vor blauem Himmel
Foto: EKBO

Die Arbeit der Kirchen im ländlichen Raum auch für nicht kirchlich Gebundene wird immer mehr wahrgenommen. „Ich freue mich, dass auch die Enquête-Kommission 6/1 'Zukunft der ländlichen Regionen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels' in ihrem Abschlussbericht 2019 Bedeutung von kirchlicher Arbeit im ländlichen Raum würdigt", sagt Martin Vogel, Länderbeauftragter der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO).

In dem Bericht heißt es auf Seite 141: „Die Kirchen leisten einen wichtigen Beitrag zur Förderung regionaler Identität. Kirchen sind lebendige Orte der Religionsausübung und kulturelle Ankerpunkte. Für die Menschen gerade im ländlichen Raum ist die Kirche ein wichtiger Wegbegleiter von der Geburt bis zum Tod, oft auch unabhängig von der Religionszugehörigkeit. Es ist zu unterstreichen, dass Kirchen zunehmend Verantwortung für regionale Entwicklungen übernehmen.“

Entsprechend verläuft die Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen Land, Denkmalschutz und Kirche eng und konstruktiv. In Gesprächen mit den Parteien wirbt der Länderbeauftragte dafür, dieses Anliegen im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung Brandenburgs zu verankern. "Die Förderung von Vereinen und Initiativen, wie den Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg sowie der Stiftung Brandenburgische Dorfkirchen, ist zu verbessern", heißt es bereits im Bericht der Enquête-Kommission (S. 147).

Die Freude und der Dank über gemeinsam Erreichtes bei der Rettung zahlreicher akut gefährdeter Dorfkirchen in den letzten gut 25 Jahren sei groß, meint der Länderbeauftragte. „Doch es gilt auch, die weiterhin gefährdeten etwa 200 Kirchengebäude zu retten, bereits sanierte Kirchen instandzuhalten und vorhandenes Kulturgut systematisch zu erfassen.“ Bereits existierende Ideen für eine neue sozialräumliche Nutzung von Kirchen verdienten mehr Aufmerksamkeit – auch, damit die Entwidmung bzw. Aufgabe einer Dorfkirche erst erfolgt, wenn es wirklich keine andere Lösung gibt.

Darüber hinaus sollten Kirchen, die erst in zwei oder drei Jahrzehnten eine Nutzungsperspektive erhalten könnten, kostengünstig und nachhaltig „überwintern“ können. Vogel verweist auf das holländische Modell einer Monumentenwacht im Sinne einer regelmäßigen Wartung der Kirchengebäude in einer Modellregion: „Das sollten wir erproben“.

ZumAbschlussbericht 2019der Enquête-Kommission des Landtags Brandenburg.

Für vertiefende Informationen zu Förderfragen im Hinblick auf Dorfkirchen finden Sie die Kontaktdaten hier.


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